Öffentliches Weiterbildungsangebot – Stabiles Weiterbildungsangebot im öffentlichen Bereich

Als wichtigste Einrichtung öffentlicher Weiterbildungen bietet die Volkshochschule zahlreiche Kurse im beruflichen und privaten Bereich an. 2015 standen durchschnittlich 6,90 offen zugängliche Kurse für 1.000 Bürger in Deutschland zur Verfügung. 

 

2015 boten die Volkshochschulen bundesweit 566.912 offene Kurse an – das sind 6,90 Kurse pro 1.000 Einwohner. Seit 2012 ist diese Zahl auch relativ stabil. Spitzenreiter auf Landesebene ist Baden-Württemberg mit 10,85 Kursen (pro 1.000 Einwohner), gefolgt von Bayern mit 9,92 Kursen. Besonders positiv entwickelte sich das Saarland: Von 2012 bis 2015 steigerte es sein öffentliches Angebot von 6,66 auf 7,18 Kurse. Das geringste Angebot bieten Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit 2,61 bzw. 2,96 Kursen. Die niedrigere Angebotsdichte im Osten geht auf den geringeren Stellenwert der Volkshochschulen in der DDR zurück sowie auf den stärkeren Fokus auf privatwirtschaftliche Weiterbildungsangebote im Zuge der Wiedervereinigung.

 

Auch beim öffentlichen Weiterbildungsangebot sind die Kreise deutlich heterogener als die Länder (Mittelwert 2014/2015): An der Spitze dominieren bayerische Kommunen wie Schweinfurt (28,56 offene Kurse) und Aschaffenburg (28,44 offene Kurse). Die geringste Angebotsdichte findet sich in Ostdeutschland – in Märkisch-Oderland (1,11), Zwickau (1,51) und Mittelsachsen (1,57). Auch der baden-württembergische Enzkreis hat mit 1,62 Kursen pro 1.000 Einwohner ein vergleichsweise geringes Angebot. Die regionalen Unterschiede sind in Bayern am größten: Die Angebotsdichte reicht von 28,56 Kursen in Schweinfurt bis 1,83 Kursen im Landkreis Würzburg.

Im Mittel von 2012 bis 2015 finden sich die durchschnittlich höchste Angebotsdichten in baden-württembergischen und bayerischen Kreisen, während die ostdeutschen Kreise die durchschnittlich geringsten verzeichnen. Kreise mit einem starken Weiterbildungsangebot sind schließlich eher von Rückgängen betroffen als angebotsschwache Kreise – so zum Beispiel Bamberg und Weiden i.d.OPf. Die stärksten Wachstumsregionen sind der Landkreis Oldenburg sowie Freyung-Grafenau und Baden-Baden.


Weniger regionale Unterschiede bei Berücksichtigung des Umfeldes

Da Menschen auch benachbarte Kreise für Weiterbildung nutzen, berücksichtigt der Deutsche Weiterbildungsatlas auch die Bildungspendler. Dafür bezieht er die Angebote umliegender Volkshochschulen anteilig mit ein. Daraus ergibt sich das Umfeldangebot – also das Weiterbildungsangebot einer Kommune inklusive der Angebote aus dem Umland. Es zeigt sich, dass Kommunen mit einer niedrigen Angebotsdichte von Angeboten aus dem Umland profitieren können. Die Heterogenität der regionalen Angebotsdichte nimmt dadurch deutlich ab: Im Mittelwert 2014/2015 reicht die Angebotsdichte von 15,91 in München bis 1,68 in Ostprignitz-Ruppin. Die Volkshochschulen gewährleisten somit eine relativ flächendenkende Versorgung mit Weiterbildungsangeboten.

Zusätzlich zur Anzahl der VHS-Kurse wurden für die Jahre 2014 und 2015 auch die Zahl der Vertragsmaßnahmen sowie die Zahl der insgesamt durchgeführten Unterrichtsstunden ausgewertet. Entsprechende Daten können auf den Ergebnisseiten der Bundesländer und Kreise bzw. kreisfreien Städte abgerufen werden. 



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